Das Haus der bunten Bücher: Ein Film für Groß und Klein! "Ostwind – Aufbruch nach Ora" {Filmkritik}

Ein Film für Groß und Klein! "Ostwind – Aufbruch nach Ora" {Filmkritik}

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In meiner Rezension von den "Ostwind"-Büchern habe ich bereits erwähnt, dass ich zu einer Pressevorführung eingeladen worden bin. Ich war natürlich stolz wie Bolle und habe mich, da Kinder erwünscht waren, mit einer Freundin angemeldet und eine Schulbefreiung erbeten, weil wir Nachmittagsunterricht hatten. Dann sind wir mit dem Zug nach München ins Kino gefahren. Wie "Ostwind – Aufbruch nach Ora" mir beziehungsweise uns gefallen hat, erfahrt ihr heute! Viel Spaß!


In "Ostwind - Aufbruch nach Ora" wird man entführt in das traumhafte Andalusien, denn Mika träumt immer wieder von Ostwinds Brandzeichen: ein Stern, darunter zwei Wellen. Dazu kommt ihre Unzufriedenheit und auch Ostwind scheint es nicht so gut zu gehen. Nach einem Rat von ihrem Reitlehrer Herr Kaan zieht sie los. Zu Pferd geht es in den Süden. Mika möchte Ora suchen und Ostwind seine Heimat zeigen.

Ich habe ja das gleichnamige Buch schon im Voraus gelesen und unabsichtlich den Film während des Schauens mit dem Buch verglichen. Dabei habe ich natürlich festgestellt, dass die Story nicht exakt wie im Buch ist, aber relativ gleich. Zum einen wurde der Nebencharakter Walter, der eigentlich mehr ein Running Gag ist, rausgestrichen. Zum anderen gab es ursprünglich am Anfang ein schlimmes Gewitter und ein sehr negatives Ereignis. Dies wurde im Film rausgestrichen, weil, wie die Produzentin Ewa Karlström auch selber sagte: "Als Lea Schmidbauer diesen Roman schrieb, wusste sie bereits, dass wir aus dieser Geschichte ein Drehbuch entwickeln würden. Kleine Änderungen haben wir dennoch vorgenommen, weil wir fanden, dass sie in einem Flim entweder weniger gut funktionieren würden oder vielleicht zu heftig wären." Und das stimmt auch, es wäre zu krass gewesen. Irgendwas hätte am Anfang vom Film aber trotzdem passieren sollen, denn dieser war zwar witzig, aber eher lahm. Meine Begleitung, Hanna, meinte auch ziemlich kritisch, dass sie nach diesem Anfang den Film als lasch und langweilig befürchtete. Durch ein wenig Pep am Anfang wäre der Zuschauer direkt gefesselt gewesen.

Mika (Hanna Binke) und Sam (Lea van Acken) mit ihren Pferden auf dem Weg in die Hacienda

Danach ging es aber gut weiter mit wundervollen Landschaftsimpressionen aus Spanien auf Mikas Reise. Auch zwischendurch gab es keine langweiligen Stellen mehr, sondern witzige Konversationen, natürlich durch sämtliche Missverständnisse, die auftreten (Mika wird anfangs zum Beispiel für das "Work and Travel"-Mädchen Sonja gehalten), und – wie auch in den ersten beiden Filmen – schöne Szenen mit den Pferden, die nicht selten eine Gänsehaut bereitet haben.

Mehr als eine Gänsehaut hatten wir auch am Ende. Ist es zu ungenau, wenn ich sage, dass wir uns mit nassen Augen in den Armen gelegen sind?



Doch apropos nass: Wie Mika im Film herausfindet, stellt Ostwinds Brandzeichen die Silberdistel von Ora dar, die nur an der Quelle von Ora wächst. In der Nähe von Ora wohnt auch Tara, die die gleiche Gabe wie Mika besitzt. Tara ist die Schwester von Pedro, dem die Hacienda gehört, an der Mika am Anfang angekommen ist. Tara und Pedro sind seit Ewigkeiten verstritten, denn Tara findet, dass Pferde niemandem außer sich selbst gehören und in der Natur leben sollen. Die Quelle von Ora ist dadurch natürlich lebenswichtig für die Wildpferde, denn in Andalusien ist es bekanntlich sehr heiß und trocken. Pedro jedoch verdient sein Geld mit diesen Tieren. Klar, dass es da Beef gab. Allerdings gibt es ein neues Problem: Die Quelle von Ora gehörte eigentlich Pedro, doch es steht knapp mit dem Geld und so verkauft er dieses Stück Land an die Gemeinde. Natürlich mit dem Versprechen, dass dort alles so bleibt, wie es ist und schon immer war. Doch er ahnt nicht, dass er betrogen wurde: Die Quelle wurde verpachtet an eine Firma, die Trinkwasser privatisiert. Dies wäre das Ende von Ora. Nun muss eine rettende Idee her!

Die Privatisierung des Trinkwassers ist ein sehr aktuelles, zwar nicht in Europa direkt präsentes (doch in gewisser Weise sind wir als "reiches" Land dennoch davon betroffen), Thema und ich finde gut, dass in einem Film, der unter anderem für Kinder gemacht worden ist, solch ein ernstes Thema behandelt wird. Dadurch ist es eben nicht nur ein Film für Kinder, sondern auch für Jugendliche und Erwachsene, der ausreichend Stoff zur Diskussion bietet.

 Mika (Hanna Binke) mit Ostwind (James) auf der Fähre nach Spanien


Was Jugendlichen und Erwachsenen im Gegensatz zu Kindern auffällt und vielleicht auch eher nicht gefällt, habe ich auch schon in meiner Rezension zu den ersten beiden "Ostwind"-Filmen bemängelt: Hanna Binke spielt nicht authentisch genug. Ganz nett, ja. Aber es fehlt das Leuchten in ihren Augen, wenn sie einen Geistesblitz hat, und überhaupt. Beim Kochen würde man sagen "es fehlt das Salz oder ein wenig Brühe". Dieser Ticken, der es einfach glaubhaft und real macht.

Sonst fand ich die Schauspieler sehr passend. Sehr gut gefallen hat mir Lea van Acken als Sam(antha). Sie ist perfekt für diese Rolle.

"Ostwind - Aufbruch nach Ora" besticht durch die wunderbaren Aufnahmen mit den Pferden in der schönen Landschaft. Doch auch der Plot bleibt im Gedächtnis und ist keinesfalls der Stoff eines "0815"-Pferdefilms. Trotz des etwas ernsteren Themas heitert der Film auf und man geht mit einem Lächeln aus dem Kinosaal.

Der Kinostart ist am 27. Juli 2017.


Werdet ihr euch den Film ansehen? Mögt ihr Film mit Pferden?


2 Kommentare:

  1. Ich bin schon wirklich gespannt auf den Film! Was du bei Hanna Binke meinst, ist mir auch aufgefallen. Trotzdem hat es mich nicht all zu sehr gestört :)

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    1. Das kannst du wohl sein :) Allzu störend ist es ja auch nicht, aber auffallend ;)

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