Das Haus der bunten Bücher: Verzweiflung, Zwiespalt, Leidenschaft – Filmstart am 20. Juni 2019: "Drei Schritte zu dir"

Verzweiflung, Zwiespalt, Leidenschaft – Filmstart am 20. Juni 2019: "Drei Schritte zu dir"

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Lesezeit: ca. 2 Minuten
Liebe Hausgäste,

heute startet der Film „Drei Schritte zu dir“ in den deutschen Kinos! Bestimmt habt ihr den Trailer schon gesehen oder seid anderweitig auf den Film aufmerksam geworden. Ich zumindest kam gar nicht an ihm vorbei, wo doch die Regie von Justin Baldoni geführt wurde, Rafael aus "Jane the Virgin"! Und auch wenn ihr noch überhaupt keine Ahnung habt: Ich kann euch versprechen, der Film lohnt sich! Er lohnt sich sehr! Er lohnt sich wirklich! Er lohnt sich!



„Drei Schritte zu dir“ dreht sich um Stella, einen enthusiastischen Teenager, der Klamotten liebt und Schokopudding vergöttert. Sie ist Mukoviszidose-Patientin und wartet auf eine neue Lunge, die ihr Leben um fünf Jahre verlängern soll. Stella verbringt mehr Zeit im Krankenhaus als irgendwo sonst und macht alles dafür, dass ihre Therapie anschlägt. Ihre Medikamentenorganisation behält sie akribisch unter Kontrolle und beginnt jeden Tag pünktlich mit ihren Übungen. Darüber hinaus muss sie sich von allem und jedem fernhalten, das eine Gefahr für ihr Immunsystem darstellen könnte: darunter ihre befreundeten Mitpatienten. „Vier Schritte Abstand“ ist das oberste Gebot, weil sie sich sonst die Bakterien des jeweils anderen einfangen.

Will ist das komplette Gegenteil von Stella: Man lebt doch nur einmal und er sowieso kürzer – warum also nicht dieses eine kurze Leben in vollen Zügen genießen? Er will leben und nicht nur überleben.

Der Film nimmt uns auf das Zusammentreffen von Stella und Will mit. Nach ihrem Kennenlernen verbringen sie bald viel Zeit miteinander und es ist eine Freude, die beiden begleiten zu dürfen, mit ihnen zu lachen, die Augen zu verdrehen und vor allem das Knistern zwischen ihnen zu hören.

Gleichzeitig ist es Folter. Es schmerzt in der Zuschauerseele, mitanzusehen, wie der Sicherheitsabstand die zwei quält. Ihren inneren Konflikt zwischen Vernunft und purer Sehnsucht fühlt das Publikum beinahe gleichermaßen.

„Ein Schritt geht doch, ein kleiner. Die Hand vielleicht? Nein, nein, nein, weg, weg, weg, auseinander! Ihr dürft nicht!“

Der Titelunterschied zwischen der amerikanischen Originalversion und der deutschen Übersetzung unterstreicht genau diese Ambivalenz. „Five Feet Apart“ – „Fünf Feet auseinander“ und gleichzeitig nur „Drei Schritte zu dir“. Es tut weh.

Stella (Haley Lu Richardson) und Will (Cole Sprouse)
Doch Stellas und Wills Krankheit, Mukoviszidose oder auch Zystische Fibrose/Cystic Fibrosis, ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Es geht um Leben und Tod, wenn sie zusammen sind. Wie realistisch ihre Krankheitsverläufe und Therapien dargestellt sind, ist als Laie schwer zu beurteilen. Selbst, wenn die Krankheit wahrscheinlich zu lasch und romantisch gezeigt wird, reicht es aus, um wenigstens ein Bewusstsein für ZF zu bilden. Verstehen, wie sich Betroffene fühlen, können nur Betroffene.

Es mag kitschige Szenen geben. Aber ganz ehrlich! Wieso dürfen Filme nicht kitschig sein? Ist nicht der Sinn von solchen Geschichten, dass man sich auch mal wegträumen kann?
„Menschliche Berührung … Wir brauchen die Berührung des Menschen, den wir lieben, fast so sehr wie die Luft zum Atmen. Ich habe das nie verstanden, bis zu dem Tag, als ich dieses Gefühl nicht mehr haben konnte.
– Stella


„Drei Schritte zu dir“ packt den Zuschauer am Herzen und drückt zu. Der Film lässt einen verzweifelt im Kinosessel sitzen und keinen klaren Gedanken fassen, hin und her gerissen sein zwischen rationalen und emotionalen Wünschen, Zurückhaltung und Leidenschaft.
Eine gute Freundin, die mit mir gemeinsam im Kino war, resümierte: „Man sagt, es ist ein gutes Buch, wenn es einen fesselt und ein guter Film, wenn er einen berührt. Ich habe geweint.“



„Drei Schritte zu dir“ // Verleih: Universal Pictures International Germany GmbH // Regie: Justin Baldoni // Drehbuch: Mikki Daughtry, Tobias Iaconis // Deutscher Kinostart: 20. Juni 2019 // Besetzung: Haley Lu Richardson (Stella), Cole Sprouse (Will), Moises Arias (Poe), u.v.m.

2 Kommentare:

  1. Hallo Mila,

    ich werde mir den Film auch auf jeden Fall noch anschauen, denn die Thematik ist unglaublich interessant und wichtig.
    Ich weiß noch nicht genau, ob die Wahl Cole Sprouse als Schauspieler zu nehmen richtig war, aber das werde ich nach dem Schauen des Films beurteilen :)
    Bei diesem Post konnte ich förmlich spüren, wie dich der Film packen konnte und ich hoffe, dass es mir ähnlich ergehen wird.

    Liebe Grüße
    Emily von Mein Schreibtagebuch

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  2. Liebe Emily,

    Cole Sprouse ist eine sehr gute Wahl! Mir haben die Schauspieler allgemein sehr gefallen!

    Dann habe ich ja erreicht, was ich wollte. Noch nie habe ich einen Post so oft überarbeitet wie diesen, weil es mir schwer gefallen ist, meine Gedanken verständlich in einen Text zu verpacken.

    Ich wünsche dir, dass es dir ähnlich geht, schreib doch mal, wenn du den Film gesehen hast!

    Liebe Grüße
    Mila

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