Bildquellen: Heyne ↗ und Pixabay ↗ |
Den Anfang kannst du nicht ändern, das Ende schon
Nach dem Tod ihres Bruders macht Luise einen radikalen Schnitt: Sie trennt sich von ihrem mausgrauen Ich und ihren Haaren. Übrig bleiben drei Millimeter und eine Mauer, hinter die niemand zu blicken vermag. Als Jacob und sie sich begegnen, ist er sofort fasziniert von ihr. Doch Luise hält Abstand. Bis sie an ihrem sechzehnten Geburtstag aus heiterem Himmel eine E-Mail von ihrem toten Bruder bekommt – es ist die erste von vielen. Mit diesen Nachrichten aus der Zwischenwelt und dem verschlossenen Jacob an ihrer Seite gelingt es Luise, inmitten dieser so aufwühlenden wie traurigen Zeit das Glitzern ihres Lebens zu entdecken ... (Heyne fliegt)Sowohl Luise als auch Jacob sind Charaktere, die einen berühren. Beide sind sie eher ruhig, aber doch sehr tiefgehend. Es ist schön, mitzuerleben, wie Luise mit Jacobs Hilfe über den Tod ihres Bruders hinwegkommt.
Anne Freytags Schreibstil unterstreicht die Ruhe der Charaktere. Es sind kurze, einfache Sätze, nicht abgehackt, aber nicht kompliziert. So, als würden die Protagonisten der Reihe nach und langsam die Geschichte erzählen. Zunächst sieht das vielleicht sehr simpel aus, aber gerade dies punktet.
Auch wenn Kristopher (am Anfang fand ich das 'K' übrigens grässlich, aber jetzt glaube ich, mit 'Ch' passt es nicht zur Person) nicht aktiv vorkommt, so lernt man auch ihn kennen, zum Beispiel durch die Mails, und schätzen. Mir gefällt seine Art, vor allem mit der Liebe zu besonderen Wörtern. Seine Diagnose, die bipolare Störung, habe ich jedoch nicht ganz nachvollziehen können und auch, wenn Kristopher nicht nur eine Krankheit war, sondern ein Jugendlicher, so finde ich, sollte das Krankheitsbild nicht komplett in den Hintergrund rücken.
Dennoch berührt das Buch auf eine Weise, die ich nicht ausdrücken kann. Ich denke, das Warum ist selbsterschließend.
Anscheinend gibt es in der offiziellen Buchversion eine Playlist mit den Liedern, die im Buch vorkommen. Ich werde mir bei Gelegenheit die Titel herausschreiben, das Buch rereaden und die Songs parallel dazu anhören.
Ich würde "Nicht weg und nicht da" sehr gerne eine 1 geben, doch leider hat es mich nicht genug gepackt. Diese Rezension zu schreiben fiel mir schwer, ich hatte einfach nichts zu sagen oder besonders hervorzuheben. Trotzdem ist es ein schönes Buch, mit einzigartigen Charakteren, einem tiefgehenden Schreibstil und einer Prise Liebe – ich würde es wieder lesen.
Weitere Rezensionen zu "Nicht weg und nicht da"
MiHa's Channel (4 von 5 Sternen)
Eli's Bücherecke (4,5 von 5 Sternen)
Listen by Lenny (1 Million Sterne +)
Hallo Mila,
AntwortenLöschendas kenne ich, Bücher, bei denen einfach alles zu stimmen scheint, aber dennoch berühren sie nicht.
Trotzdem, es hört sich nach einem bezaubernden Buch an, danke für die Vorstellung!
LG,
Daniela
Zum Glück bin ich nicht die Einzige, der es manchmal so geht! Da sitze ich vor dem fast leeren Bildschirm und weiß gar nicht, was ich da rezensieren soll ...
LöschenVielen Dank für deinen Kommentar :)
Hallo Mila
LöschenSo geht es mir auch oft. Manchmal beginne ich einfach zu schreiben. Auf einmal flutscht es. Beliebter Satz, wenn ich nicht weiß wie ich anfangen soll: Ich weiß gar nicht, wie ich diese Geschichte beschreiben soll. Das scheint mein magischer Satz zu sein. Danach geht es. Der Satz verschwindet meistens wieder. .-9
Liebe Grüße von der Gisela
Oh, das sollte ich vielleicht mal ausprobieren! Danke für den Tipp ;)
LöschenHey Mila,
AntwortenLöschendas klingt nach einem interessantem Jugendbuch. Und ich finde, dass deine Rezension sogar ziemlich aussagekräftig ist. Ab und zu geht es mir auch so, dass ich zu nem Buch, das mir gefallen hat, nicht so richtig die Worte für finde. Oftmals finde ich es sogar leichter Bücher zu bewerten, die ich schlecht fand, da ich mich an den negativen Punkten entlanghangeln kann.
GlG, monerl
Oh wow, da bekomme ich sogar ein Lob für die Rezi, dankeschön! Und ich dachte mir schon beim Veröffentlichen: "Okay, das ist mal wieder eine Buchbesprechung, die auf den SlunR kommt (dem Stapel langweiliger und nichtsaussagender Rezensionen)" :P
LöschenDeinen Gedanken habe ich dann aber auch immer: "Wieso war das Buch nicht einfach schlecht? Dann könnte ich das jetzt schön auseinandernehmen und zufrieden auf 'Veröffentlichen' klicken.
Danke für deinen Kommentar :)
SlunR ... :D ... das Wort ist gut! *hihi*
LöschenHallo Mila,
AntwortenLöschenich bin ja ein absoluter Fan von Anne Freytags Geschichten. Nicht weg und nicht da steht derzeit auch sehr weit oben auf meiner Wunschliste. Etwas schade finde ich, dass dir dieses gewisse Etwas gefehlt hat.
Dennoch hast du meine Neugierde weiter geschürt. Ich bin sehr gespannt auf eine weitere Geschichte der Autorin.
Hast du eigentlich auch Mein bester letzter Sommer von A.F. gelesen? Es war bislang mein Lieblingsbuch der Autorin.
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
"Mein bester letzter Sommer" habe ich nicht gelesen, aber das soll ja wirklich super sein!
LöschenVielen Dank für deinen Besuch :)